Wie werden Fenster streifenfrei sauber?
Das A und O des streifenfreien Fensterputzens ist der Abzieher.  Nur mit ihm kann man beste Streifenfreiheit erzielen. Dazu bedarf es  aber langen Übens, wie es nur der Fensterputzer durch die tägliche  Praxis erlernt. Wer nur ab und an Fenster putzt, kann es dadurch kaum  richtig erlernen. Streifen entstehen schon beim Ansetzen und Schwingen  und beim Wiederaufsetzen auf dem Glas. Wer einen Abzieher hat, sollte  dennoch ihn benutzen und die Streifen - wie ganz unten folgt -  anschliessend beseitigen. Ob Laien einen Original Profi Abzieher von  Unger für 15 € oder ein billiges Produkt aus dem Supermarkt benutzen,  sie werden immer Streifen produzieren können.
 
Streifen und Schlieren am Fenster entstehen bei guter Sonneneinstrahlung.  Glas wird durch die Sonne viel schneller warm, als man es wahr haben  will. Trotz kalten Wetters, können Sonnenbestrahlung schnell das Glas  warm werden lassen. Dennoch rate ich zum Fensterputzen bei etwas Sonne.  Nur dann kann man auch die Streifen sehen, die man wegwischen muß. Bei  grauem Alltagswetter sehen Sie nicht die Streifen - es ist sehr  trügerisch. Alles scheint nur sauber zu sein. Erst beim Sonnenschein  sehen Sie, wieviel Schmiere noch da ist. 
 
Reinigungsmittel:  Ob Essig, Salmiak, Sidolin - es ist alles nicht so wichtig. Wer es mag,  nehme es. Es gibt keinen Wunderreiniger. Ich werde immer danach  gefragt, als ob es ein Wundermittel gäbe. Leider ist es nicht so  einfach, allein mit dem richtigen Fensterreiniger saubere Fenster  bekommen. Es liegt Vieles an der Technik und an der Übung. Ein Spritzer  direkt auf den Schwamm oder ins Wasser reichen. Wichtig: das Schäumen  ist sehr sehr hinderlich. Fensterreiniger: nehmen sie irgendeinen, den  Sie gut finden, der etwas Fettlöser enthält. Es kommen also alle in  Frage. Mit warmen Wasser gemischt, so dass es nicht so stark schäumt.  Also die Dosis gering halten. Abraten tue ich von Sidolin. Es schmiert  mehr! 
 
Wichtig ist ein guter Putzschwamm. Ganz wichtig: Er besteht aus einer Padseite(Sprich: päd). Diese sollte weiss sein oder blau. Das ist wichtig. Dann zerkratzt nichts. Beim Kauf im Drogeriemarkt unbedingt darauf achten, dass der Schwamm mit der Padseite für Gläser geeignet ist.  Die Farbe des anderen dickeren Teiles des Schwammes ist unwichtig.  Weisses oder blaues Pad enthält keine Metallteile. Dadurch werden  Kratzer am Glas vermieden. Solche Schwämme reichen auch völlig aus zum  Töpfe reinigen im Haushalt. Dadurch werden selbst Metalltöpfe nicht mehr  zerkratzt. Warum diese Schwämme nicht generell im Handel Verbreitung  gefunden haben, ist mir ein Rätsel. Die typischen Topfschwämme sind  meiner Erfahrung nach völlig überflüssig. Sie zerkratzen einfach alles.  Auch Spülbecken können kratzerfrei mit dem weissen Padschwamm geputzt  werden.
 
Schmutzwäsche:
Mit  dem nassem Schwamm zuerst Rahmen und dann Fensterscheiben sauber  wischen. Das Wasser entfernt man stufenweise: mit einem lederähnlichen  Tuch Wasser auf der Scheibe aufsaugend abwischen, Kanten sauber  auswischen. Mit dem lederähnlichen Lappen alle Wasserreste aus Kanten  gut auswischen, sodass die Scheibe sauber und nur noch nass ist. Jetzt  ist die Phase der Schmutzarbeit fertig. 
 
Streifenfreies Trockenwischen:
Ab  jetzt wird es kniffelig, weil man auch flott arbeiten muss. Die Scheibe  ist feucht und droht abzutrocknen - auch wenn Sie z.B. nur noch mal ihr  Kunstleder auswringen wollen.  Plötzlich fängt es irgendwo an der  Glasscheibe an zu trocknen. Dann müssen sie mit dem ausgewrungenen  lederähnlichen Tuch die angetrockneten Stellen kurz wieder anfeuchten.  Die Scheiben müssen wenig feucht - fast klamm sein, wenn sie mit dem  Trockenwischen anfangen!
 
Zum ersten Trockenwischen nehmen Sie jetzt ein Mikrofasertuch. Während der professionelle Fensterputzer den Abzieher  benutzt - arbeiten sie notfalls jetzt mit dem Mikrofaserlappen. In der  einen Hand das Mikrofasertuch - in der anderen halten Sie ihren  Viledalappen parat, falls was vorzeitig anzutrocknen beginnt. Mit dem  Mikrofasertuch die Scheibe trocken wischen. Das Mikrofasertuch muss  trocken sein - nass ist es nutzlos. Einfach so gut es geht,  trocken und fleckenfrei wischen. Zum ersten Abwischen reicht ein  gebrauchtes und gewaschenes Mikrofasertuch.
 
Bevor die Hochglanzphase jetzt kommt, noch ein paar Worte zu Schlieren: Jetzt  sind die Scheiben so sauber, dass man bei grauem Wetter sich blenden  lassen kann, alles sei sauber. Auf den ersten Blick ist der Dreck weg,  die Scheibe trocken, man sieht nichts Verdächtiges. Aber: das ist die  Phase, wenn jetzt Sonne kommt, oder wenn Sie sich auf Ihre Sofahöhe  begeben, bekommen Sie einen anderen Blickwinkel auf die Scheibe. Solange  Sie nah an der Scheibe sind und putzen, ist alles sauber, - kommt aber  ihre Freundin ins Zimmer, sieht sie aus Entfernung schon, dass sie da,  da und da Schmierereien hinterlassen haben.
 
Polierphase:  Nach dem Fensterputzen findet man Schlieren und Schmierereien. Treten  Sie etwas zurück, gehen Sie zur Seite, oder in Knie-Höhe und Sie  entdecken Geschmiere.
Hierzu habe ich jetzt ganz besonders hilfreiche Erfahrungen:
Mit einem Mikrofasertuch, dass
neu
noch  nie gewaschen und 
trocken
ist können  Sie jetzt die Schmierereien schlierenfrei abwischen. Diese drei  Punkte sind so wichtig, dass ich ins Detail gehe:
Einmal  gewaschene Mikrofasertücher - egal bei welcher Temperatur - verlieren  ihre fusselfreie Eigenschaft. Nach der ersten Wäsche beginnen die Fasern  brüchig zu werden und hinterlassen beim Wischen auf der Scheibe bald  Wolken wie jeder andere Lappen! So berühmt die Mikrofasertücher für ihre  Fusselfreiheit sind! Die Fusselfreiheit der Mikrofasertücher verliert sich durch die Waschmaschine.  Der erste Waschmaschinengang zerstört die Fusselfreiheit. Es wird immer  wieder anderes geschrieben. Man könne sie waschen bis 60 - 90 Grad.  Aber diese originäre Eigenschaft geht schon beim 1. Waschgang weg.  Selbst ohne Weichspüler und selbst bei einem Waschgang, der nur  Mikrofasertücher enthält.
- Daher  halten Sie für die letzte Hochpolierphase ein N I E   gewaschenes und trockenes  Mikrofasertuch bereit.
Selbst  wenn es etwas schmutzig und fleckig wird, lasse ich es einfach nur  trocknen. Für meinen professionellen Fensterputzer Alltag hält so ein  Tuch seine fusselfreie Eigenschaft bis zu drei Monaten. 
Das Tuch muss trocken sein. Beim Abwischen der Schmiere gibt es 3 Möglichkeiten: 
Sie  geht beim leichten Drüberfahren sofort weg. 
Oder  sie geht nicht weg: dann mit dem Mund  ganz nahe das Tuch anhauchen   und dann wegwischen. Damit bekommt man durch die klamme Feuchtigkeit   des Tuches kleine verschmierte und angetrocknete Stellen wieder   aufgesogen. (!!!)
Oder   mit dem sauber ausgewrungenen Wie-Leder Lappen die Scheibe   stellenweise wieder leicht feucht einreiben und dann mit dem   Microfasertuch hinterher trocken nachwischen. (!!!)
Verinnerlichen   Sie sich diese 3 Punkte nocheinmal! Es ist der Schlüssel zu  sauberen  schlierenfreien Fenstern!! Probieren Sie es mit einem ganz  neuen Mikrofasertuch!
Also  hüten Sie sich, das zum Polieren ausgewählte Tuch in der ersten Phase  der schmutzigen Grundreinigung mitzubenutzen. Lassen sie es immer nur  trocknen! Waschen sie es nie! Ich werde oft gefragt: wie machen sie es denn sauber, wenn es schmutzig ist:
Antwort:  Ich mache es gar nicht sauber, ich lasse es nur trocknen. Es bleibt so  super einsatzfähig, selbst wenn mit der Zeit schwarze Streifen  draufkommen. 
Fazit: Selbst schmutzige Mikrofasertücher bringen die Scheibe auf Hochglanz, solange sie nie gewaschen wurden!!
 
Farbflecken auf der Scheibe:
werden mit der Klinge entfernt: z.B.: Ceranfeldschaber
Haushaltsrolle, Zeitungspapier kann man benutzen. Fusselt aber auch. 
 
Zeitungspapierwurde  früher gerne wegen der Druckerschwärze benutzt. Diese enthielt Blei und  Blei verleiht dem Glas einen Glanz. Heutzutage enthält Druckerschwärze  kein Blei mehr. Damit ist diese Wirkung nicht mehr gegeben!
 
Essig wird gerne benutzt, aber hinterläßt bei mir keine hervorzuhebenden Effekte. Kalkflecken lassen sich so nicht entfernen! 
 
Nano enthaltene Produkte mit dem Lotus Effekt bringen nichts. Eher an der Autoscheibe einsetzbar. 
 
Mit dem Abzieher geputzte Scheiben halten länger sauber als mit der Wischmethode.
 
Rahmenwäsche: Weisse Plastikrahmen vergrauen  nach einigen Jahren. Kunststoffrahmen können ungepflegt so mit  Schlieren überzogen sein, dass nur noch eine Grundreinigung hilft. Nur  noch eine fachmännische Grundreinigung mit Aufhellung kann hier echte Abhilfe schaffen.
 
Auch  weiss lackierte Stahlrahmen können mit den Jahren vergrauen oder gelb  werden. Hier kann keine Abhilfe mit einer Grundreinigung mit der  Aufhellungsmethode garantiert werden. Aber meine Empfehlung: Selber  ausprobieren mit Dr. Beckmanns Putzstein z.B. vom Drogeriemarkt  Schlecker. 
 
Bei weiteren Frage stehe ich gerne zur Verfügung.